Alfons Neumeier

Erster Bürgermeister der Gemeinde Salching

UN-Dekade-Auszeichnung

Vorbildhaftes Engagement für die Natur

 

„Aitrachaue“ erhält Preis der Vereinten Nationen – Helmut Brunner überreicht Urkunde

 

Aiterhofen/Salching. Das langjährige Flurneuordnungs-Projekt „Aitrachaue“ der Gemeinden Aiterhofen und Salching ist jetzt offiziell ein „Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“. Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Helmut Brunner, überbrachte die Urkunden am Dienstagabend und ehrte damit das „vorbildhafte und außergewöhnliche Engagement“ für die Biodiversität.

 Die Sonne strahlt vom Himmel, die Frösche quaken um die Wette und ein Fischreiher zieht einsam seine Kreise – der Landschaftsweiher Kienoden bei Salching hätte sich beim Empfang von Staatsminister Helmut Brunner am Dienstagabend nicht schöner präsentieren können. Der künstlich angelegte Weiher ist Teil des Projekts „Aitrachaue“: Im Rahmen der Flurneuordnung wurde dort zwischen 2003 und 2012 ein artenarmes, landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet in ein wahres Paradies für Tiere und Pflanzen umgewandelt. Zum Beispiel wurden Streuobstwiesen geschaffen, Hecken gepflanzt und extensive Grünflächen angelegt.

 Brunner bezeichnete das Projekt als „wahrhaft preiswürdig“. Er lobte die vorbildliche Zusammenarbeit vieler Partner. Denn nicht nur die beiden Gemeinden Aiterhofen und Salching waren beteiligt, sondern auch das Amt für Ländliche Entwicklung, die Regierung von Niederbayern, die Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Straubing-Bogen und Deggendorf, diverse Grundeigentümer und Landwirte, das Wasserwirtschaftsamt sowie der Gartenbauverein Salching.

 Nach der Begrüßung am Landschaftsweiher unternahmen die Bürgermeister der Gemeinden Aiterhofen und Salching, Manfred Krä und Alfons Neumeier, zusammen mit Brunner eine Fahrt durch die rund 70 Hektar große Aitrachaue. Krä gab dabei einen kurzen Rückblick auf die Entwicklung des Gebietes. Er erklärte beispielsweise, dass die Wiesen entlang der Aitrach in den 60er-Jahren zu intensiv genutzten Feldern umgewandelt worden waren. So seien viele für die Natur- und Pflanzenwelt wichtige Lebensräume verloren gegangen. Im Zuge des Projekts wurden die Flächen wieder renaturiert.

 Finanziert wurde das Projekt hauptsächlich durch Mittel des Freistaates und der EU: Sie gewährten Zuschüsse in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro. Auch das Amt für Wasserwirtschaft und die beiden Gemeinden stellten jeweils rund 200 000 Euro bereit. In einem kleinen Bierzelt folgten die offizielle Übergabe der Urkunden und ein gemeinsames Essen. Außerdem trug sich Brunner in die beiden Goldenen Bücher der Gemeinden ein.

 Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die biologische Vielfalt erklärt. Die Staatengemeinschaft ruft damit die Weltöffentlichkeit auf, sich für die biologische Vielfalt einzusetzen. Um herausragende Ideen in diesem Bereich zu würdigen, wird der Preis „Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ verliehen. Die „Aitrachaue“ zwischen Salching und Aiterhofen ist nun eine von mehreren Preisträgern.