Alfons Neumeier

Erster Bürgermeister der Gemeinde Salching

Caritas Beratungsstelle

 

 

Asyl- und Flüchtlingsberatungsstelle der Caritas

Salching. (jb) Immer mehr Flüchtlinge kommen in den Landkreis und sie brauchen Hilfe. Hilfe, die über einen Platz zum Schlafen hinausgeht – weil sie zunächst kein Deutsch sprechen, weil sie die in unserem Land üblichen Gepflogenheiten noch nicht kennen, weil sie an bürokratischen Hürden scheitern. In Salching gibt es jetzt eine weitere Caritas-Beratungsstelle, die Ansprechpartner für Asylbewerber ist. Bald soll es auch eine Koordinationsstelle für die zahlreichen Helferkreise geben, die sich in den Gemeinden gebildet haben; diese wird beim Freiwilligenzentrum Straubing angesiedelt sein. Mit dem Ausbau des Migrationsdienstes im Landkreis hat der Caritasverband Straubing-Bogen auf die steigende Zahl an Flüchtlingen im Landkreis reagiert. Zwei ähnliche Einrichtungen mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen gibt es bereits in Geiselhöring und Laberweinting, nun hat auch Salching eine Asyl- und Flüchtlingsberatungsstelle der Caritas.

In einer „Vermittlerposition“

Die Asyl- und Flüchtlingsberatungsstelle kümmert sich um Menschen im laufenden Asylverfahren und geduldete Menschen. Somit unterstützt die Caritas Flüchtlinge dabei, sich im Alltag beziehungsweise im gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld zurechtzufinden. Sie steht in einer Vermittlerposition zwischen der Beratungsstelle, den Behörden und der Bevölkerung. Dafür stehen vier Sozialpädagoginnen zur Verfügung. Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer ist zuständig für Menschen mit festem Bleiberecht. Es handelt sich hierbei um Neuzuwanderer sowie länger hier lebende Menschen mit Integrationsbedarf, vor allem im sprachlichen Bereich, denen ein festes Bleiberecht gewährt wird. Dafür gibt es drei Sozialpädagoginnen. Neben der Asyl- und Flüchtlingsberatungsstelle in der Stadt Straubing gibt es im Landkreis Außenstellen in Geiselhöring und Laberweinting – und seit Kurzem nun auch in Salching, im Pfarrheim. Diese Asyl- und Flüchtlingsberatungsstelle wird von Sozialpädagogin Barbara Stranninger geleitet. Bei einer Besprechung am Mittwoch erläuterten der Geschäftsführer des Caritasverbandes Straubing-Bogen, Norbert Scheidler, und Barbara Stranninger im Beisein von Pfarrer Dr. Raphael Mabaka und Bürgermeister Alfons Neumeier das Aufgabenspektrum dieser Beratungsstelle.

 

Hilfe bei der Bürokratie

Es gehe hauptsächlich darum, dass die Flüchtlinge mit der deutschen Bürokratie zurechtkommen, Anträge stellen und Formulare ausfüllen können, sagte Scheidler. Barbara Stranninger sei auch zuständig bei Fragen zum Ausländer- und Sozialrecht, bei Kindergarten- und Schulanmeldung sowie bei Fragen zur Partnerschaft und Erziehung. „Die Beratungsstelle ist aber auch für Bürger da, die Bedenken und Vorurteile gegenüber den Asylbewerbern haben“, erklärte Scheidler. Hier brachte der Bürgermeister sogleich die Sorgen einzelner Bürger vor, die befürchten, dass auch Flüchtlinge aus dem Wartebereich Mitterharthausen die Beratungsstelle Salching in Anspruch nehmen könnten. Laut Scheidler trifft dies jedoch nicht zu. Bürgermeister Neumeier legt großen Wert auf die Feststellung, dass die Beratungsstelle Salching ausschließlich den Asylbewerbern in der Gemeinde Salching, aktuell 26 Menschen, sowie den Bürgern der Gemeinde Salching zur Beratung zur Verfügung steht. Dies wurde von Norbert Scheidler bestätigt.Die Asyl- und Flüchtlingsberatungsstelle der Caritas in Geiselhöring gibt es bereits seit Februar. Sie hatte Sozialpädagogin Eva Danner mit übernommen, die seit Mai 2014 bereits den Asylbewerbern in Mallersdorf-Pfaffenberg beratend zur Seite stand. Wie schwierig gerade die Sache mit der Bürokratie in einer fremden Sprache ist, hat damals auch die Sozialpädagogin Eva Danner geschildert. Ferner sprach sie die schwierige Suche nach einer eigenen Wohnung an, mit der sich anerkannte Flüchtlinge konfrontiert sehen, die die Gemeinschaftsunterkunft verlassen müssen.

 

Viele Helferkreise

Im Juli wurden die Dienste der Caritas auf Laberweinting ausgeweitet, nun auf Salching. Doch ohne den Einsatz der vielen, vielen Ehrenamtlichen im gesamten Landkreis ginge es nicht. Der Hausherr in Salching, Pfarrer Dr. Raphael Mabaka, ging daher zum Schluss des Treffens am Mittwoch noch auf den Helferkreis in Salching ein, der sich, wie er betonte, wirklich sehr für die Asylbewerber einsetzt. Demnächst wolle er wieder ein Helfertreffen organisieren, kündigte der Pfarrer an. Auch in vielen anderen Orten, in denen Flüchtlinge untergebracht sind, engagieren sich Helferkreise. Wie in der jüngsten Kreisausschusssitzung dargelegt wurde, wohnen aktuell in 21 Gemeinden Asylbewerber. In fast allen haben sich bereits Helferkreise etabliert, in den restlichen sind sie im Entstehen. Die Ehrenamtlichen vor Ort erteilen Deutschunterricht, unterstützen die Asylbewerber in den verschiedensten Lebenslagen oder organisieren Freizeitangebote.

Koordinierungsstelle

Diese Helferkreise brauchen allerdings selbst ebenfalls Unterstützung – sei es, um einzelne Hilfsangebote zu verbinden, sei es, weil sie rechtliche und praktische Fragen, die im Zusammenhang mit der Arbeit mit Asylbewerbern auftreten, alleine nicht klären können. Das Freiwilligenzentrum Straubing hatte daher die Stadt Straubing und den Landkreis Straubing-Bogen gebeten, eine befristete Vollzeitstelle für diese Aufgabe zu schaffen. Sowohl der Landkreis als auch die Stadt stehen dem Vorhaben einer solchen Koordinierungsstelle positiv gegenüber, sie wollen die Kosten je zur Hälfte übernehmen. Diese halbe Stelle wird den Landkreis voraussichtlich 27 000 Euro kosten.

 

Info:

Die Sprechzeiten der neuen Caritas-Außenstelle in Salching sind immer dienstags von 8.30 bis 11.30 Uhr.